Victor 9000 / Sirius 1

Entwickelt von Chuck Peddle

Baujahr: 1982
Seriennummer:

Restauration

  • Beginn: 17.10.2024
  • Ende: 15.12.2024

Ist-Zustand

  • Spannungen: OK
  • Netzteil defekt nach ein paar Minuten. RIFAs defekt und getauscht

Zumindest ein RIFA ist geplatzt

Signale an CPU

Adressbus hat Fehler an folgenden Pins:

PinSignalZustand
2Adr 14undefiniert high
4Adr 12undefiniert low
6Adr 10undefiniert high

74LS244 an Position 7M scheint defekt zu sein.

Zusätzlich fällt die Spannung an manchen Adress-Pins ab:

Die Spannung fällt ab

Clock an CPU-Pin 19 hat Sägezahn und muss genauer analysiert werden, ob dies in Ordnung ist. Test des Signals ohne CPU durchführen.

Clock, gemessen an MPUCLK

–> Der 74S112 war defekt und wurde ersetzt.

Analyse A14

Zuerst wende ich mich dem Signal an der Adresse A14 zu. Das Signal ist in Ordnung und hat ordentliche Pegel, wenn der 74LS244 Treiber entfernt ist. Ist dieser jedoch vorhanden, wird das Signal nach high gezogen:

A14 undefiniert HIGH

Am Ausgang 16 vom LS244 hängt nur der Multiplexer S257 und die Slots für dich Erweiterungskarten.

CPU und LS244 wurden bereits getauscht - gleiches Problem. Es bleiben fast nur noch die Slots. Die abfallenden Signalpegel sind durch die neue CPU behoben.

Kaum ist der LS244 eingesteckt, zieht es den Ausgang von A14 auf HIGH. Auch wenn der Ausgang von A14 weggebogen wird, ergibt sich das gleiche Ergebnis.

Also muss irgend ein anderer Ausgang die Signale kaputt machen. Zu diesem Test biege ich alle Ausgänge weg, um diese messen zu können:

Und siehe da: Eingangs- und Ausgangssignal sind in Ordnung!

Die Ausgänge von allen Adressleitungen sind in Ordnung. Jetzt muss Schritt für Schritt jeder Ausgang wieder in die Fassung zurück…

Zu früh gefreut. Sobald eine der Adressleitungen A8, A9, A10, A11 oder A12 mit dem LS244 verbunden ist, zieht es die Adressleitung A14 auf HIGH mit ein paar kleineren Impulsen. Schritt für Schritt gehe ich nochmal den kompletten Schaltplan durch, welche Komponenten an diesen Adressleitungen hängen und die Pegel stören können. Auch die ausgelöteten LS257 ändern nichts an den Signalen. Das Einzige, das noch übrig bleibt, sind die EPROMs, aber die hatte ich schon erfolgreich mit dem TL866 ausgelesen.

Trotzdem, raus mit den EPROMs und neue 2732 mit dem Boot-Roms von bitsavers.org brennen. Und siehe da - mit den neuen EPROMs sind die Pegel von allen Leitungen korrekt!


CRT überprüfen

  1. check Input CLK15 an 3N,2
  2. check Output Qd = CRT CLK an 3N,11 oder CRT 9A,21
  3. check /CS0 an 9A,25

RAM

Wie befürchtet, sind einige der 4164 RAM Bausteine defekt. Insgesamt 13 vom 16. Eine schlechte Ausbeute. Es hilft nichts - es werden alle 16 ICs ausgelötet und durch Sockel ersetzt. Auch die 3 „guten“ RAMs werden ersetzt.

Die Anschaffung neuer RAMs aus China dauert ca. 3 Wochen. Ich kaufe gleich 30 Stück für 15€ inkl. Versand.

Die Suche geht weiter und ich kaufe mir ein 4-Kanal Oszilloskop, da es die Auswertung der Signale einfacher macht. So kann ich z.B. das Enable Signal, zwei Eingänge und den dazugehörigen Ausgang gemainsam messen. Der Logicanalyzer macht hier leider noch keinen Sinn.

So komme ich an den 74LS374 (Pos. 5D/7D), bei dem ein Ausgang falsch gesetzt wird:

Wie es so ist, habe ich keinen Ersatz für den 74LS374.10 Stück bestellt am 09.12.2024.

Von den 16 neuen RAMs war eines defekt und lieferte keinen Output. Ansonsten liefern nun ALLE RAMs am Ausgangspin 14 sehr saubere Signale:

Sobald der 74LS244 auf Position 5C/7C eingesteckt ist, kommen irgendwelche Störsignale auf das RAM-Output, die bis sehr nahe an TTL-High gehen

Diesem Verhalten muss noch weiter nachgegangen werden, da die dahinter verwendeten 74LS374 dadurch falsche Signale erzeugen.

Lt. Funkenzupfer auf VzEkC ist dieses TTL-Verhalten in Ordnung

Am 14.12.2024 sind nun endlich die 74LS374 Multiplexer angekommen. Diese eingesteckt und nochmal die Signale überprüft - sieht soweit alles gut aus. Nun bin ich nochmal den Signalen zur Video-Erzeugung nachgegangen und bin am LS151 Multiplexer hängen geblieben:

Es kommt keine Ausgabe an Pin6 (W) raus. Alle Eingangssignale bis auf Pin7 passen. Dieses geht über drei 74LS374 und einem Negierer direkt vom Videochip. Hoffentlich ist dieser nicht defekt…

Bis auf /CS sind alle Eingangssignale an dem 6845 in Ordnung. Ohne /CS brauch ich die Ausgänge erst gar nicht zu messen. Okay - /CS verfolgen. Dieses kommt vom Adressdecoder, der auf E8000, dem Bildschirmspeicher, reagieren muss. Aber es wird kein /CS erzeugt. Meine weiteren Untersuchungen ergeben, dass wieder ein RAM gestorben ist. Es ist und bleibt altes Zeug, das nun mal einfach so sterben kann.

Also wieder ein neues RAM gesteckt und entlich ist ein /CS für den Videochip vorhanden. Juchu! Alle Video-Signale stehen nun bis zu Stecker an. Es ist Zeit, den Monitor anzustecken…

Der Monitor zeigt „M 128K“ an. Super! Der Speichertest funktioniert und auch die Monitoranzeige. Mit angeschlossenen Diskettenlaufwerken wird auch das Disketten-Symbol angezeigt und der Rechner möchte von Diskette booten, sofern ich eine Boot-Diskette hätte.

Mit dem Oszilloskop habe ich noch die Tastatur überprüft - alle Tasten geben einen Code ab - hier brauch ich nichts zu reparieren.

Das Monitorbild ist etwas weit unten. Dies ist leicht am Poti im Inneren des Monitors zu ändern.

Die Sirius Reparatur ist hiermit abgeschlossen.


RAM Tester


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